Im Rahmen des 4. International Digital Security Forum (IDSF) 2025 wurde eine neue österreichische Initiative dem internationalen Fachpublikum vorgestellt, die Unternehmen bei der Einhaltung europäischer Rechtsakte unterstützen soll
Wien – Im Rahmen des diesjährigen International Digital Security Forum (IDSF) wurde am ersten Konferenztag (4. Juni) im Rahmen der Session „Responsible R&D by Balancing Innovation and Regulation“ unter der Moderation von Christof Tschohl (Research Director, Research Institute) erörtert, wie technologische Entwicklungen im digitalen Raum gefördert und unterstützt werden können, ohne dabei regulatorische Anforderungen zu vernachlässigen. Gemeinsam mit Sebastian Kneidinger (Policy Advisor, epicenter.works), Orion Forowycz (CTO Nexus Group AI), Sarah Kriesche (Journalistin, ORF Radio – Ö1/FM4) und Madeleine Müller (Senior Researcher at Research Institute – Digital Human Rights Center) wurde die Herausforderung diskutiert, europäische Vorschriften und Gesetze rund um Aspekte der Cybersicherheit mit technologischen Fortschritten in Einklang zu bringen – also die Kunst, eine sichere digitale Transformation im Rahmen europäischer Gesetzesvorgaben voranzutreiben und dabei gleichzeitig die globale Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Cybersicherheit zu verbessern. In diesem Kontext wurde das Projekt ATLAWS – Atlas for Tracking Law and Watching Standards vorgestellt.
ATLAWS ist eine offene, wiki-basierte Plattform, die europäische Digitalgesetzgebung strukturiert, vernetzt und verständlich aufbereitet. Ziel ist es, rechtliche Rahmenbedingungen frühzeitig in Innovationsprozesse zu integrieren und so die Grundlage für sichere, vertrauenswürdige digitale Lösungen zu schaffen.
In der von Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Forschung und Wirtschaft geprägten Diskussion zeigte sich deutlich: Nur wenn Regulierungen nachvollziehbar und zugänglich sind, können sie als Enabler statt als Innovationsbremse wirken. ATLAWS leistet hier einen entscheidenden Beitrag. Die Plattform stellt nicht nur einzelne Gesetze dar, sondern beleuchtet deren Wechselwirkungen – etwa mit Schlüsselregularien wie GDPR oder AI Act. Auf diese Weise macht ATLAWS wichtige Regelwerke auch für Start-ups, Entwickler:innen, Forscher:innen und öffentliche Akteure verständlich und nutzbar.
Als Open-Source-Tool unter der Creative-Commons-Lizenz konzipiert, trägt ATLAWS dazu bei, europäische Werte wie Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und digitale Souveränität in der Praxis zu verankern – und unterstreicht so die zentrale Botschaft der IDSF-Diskussionsrunde rund um eine verantwortungsvolle Forschung und Entwicklung.
Gerade in einem sich rasant wandelnden digitalen Umfeld braucht es Werkzeuge, die helfen, gesetzliche Entwicklungen zu überblicken, Förderprogramme gezielt zu nutzen und Innovationspotenziale rechtssicher zu entfalten. ATLAWS zeigt, wie dies gelingen kann – im Dialog zwischen Politik, Forschung und Praxis.
Christof Tschohl, Research Director, Research Institute: „Das Ziel von ATLAWS ist es, eine offene, vertrauenswürdige, unabhängige und übersichtliche Grundlage zur Orientierung in einer komplexen digitalisierten Welt zu schaffen.“
Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security, AIT:„Mit der ATLAWS‑Initiative demonstrieren wir eindrucksvoll, dass wir in der EU im Bereich einer verantwortungsvollen Digitalisierung eine echte Vorreiterrolle einnehmen können. Die smarte Verbindung von Technologie und Regulierung schafft die Grundlage für globale Innovationen.“
Weitere Informationen: https://wiki.atlaws.eu