Der AIT Poster Award des AIT Austrian Institute of Technology fördert gezielt unternehmerisches Denken und Innovationsgeist bei jungen Forschenden – und schafft damit die Basis für zukünftige Spin-offs und technologiegetriebene Startups. Im Zentrum stehen Forschungsprojekte mit klarem Anwendungspotenzial und Perspektiven für wirtschaftliche Verwertung.
„Innovative Forschung muss real wirken und skalierbare Geschäftsmodelle ermöglichen. Genau das fördern wir mit dem Poster Award“, betont Alexander Svejkovsky, Managing Director des AIT. „Unser Ziel ist es, junge Talente zu ermutigen, ihre Ideen direkt im Kontext von Markt, Anwendung und gesellschaftlichem Nutzen weiterzuentwickeln und frühzeitig an die Möglichkeit einer erfolgreichen Ausgründung zu denken.“
Elf Diplomand:innen, Dissertant:innen und Junior Scientists aus sechs AIT-Centern präsentierten beim Poster Award 2025 zukunftsweisende Projekte mit Anwendungspotenzial in Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Mobilität und Life Sciences. Die besten Arbeiten wurden am 27. Mai 2025 bei einer feierlichen Award Ceremony prämiert.
Die langjährige Zusammenarbeit mit dem niederösterreichischen Startup-Inkubator accent und dem Venture Capital Fonds tecnet equity bringt unternehmerisches Know-how ein und fördert den Transfer von Forschung in marktfähige Anwendungen.
„Forschungsergebnisse sind die Basis für künftige Innovationen und wirtschaftliche Wertschöpfung. Wir unterstützen die Wissenschaftler:innen des AIT dabei, frühzeitig geeignete Verwertungsstrategien zu entwickeln und passende Finanzierungen zu identifizieren. Dieses Wissen um wirtschaftliche Umsetzung sollte möglichst frühzeitig an junge Talente vermittelt werden“, betont Doris Agneter, Geschäftsführerin des Venture Capital Fonds tecnet equity
„Exzellente Forschung entfaltet Ihr Potential erst dann voll, wenn sie auch verständlich und zielgerichtet kommuniziert wird. Als Hightech Inkubator hilft accent dabei, innovative Technologien in tragfähige Geschäftsmodelle zu überführen – und ebnet damit den Weg von der Forschung zum erfolgreichen Startup.“ fügt Michael Moll, Geschäftsführer der accent Inkubator GmbH, hinzu.
„Als führende Forschungseinrichtung übernehmen wir bewusst eine aktive Rolle bei der Gestaltung eines starken österreichischen Innovationsökosystems“, erläutert Svejkovsky. „Der Poster Award ist dabei ein wichtiger Baustein, um technologische Innovationen erfolgreich von der Forschung in die wirtschaftliche Praxis zu überführen.“
Erster Platz: Revolutionärer Ansatz zur Reduktion von Iridium in PEM-Elektrolyseuren
Der diesjährige erste Platz des AIT Poster Awards geht an Martin Krammer vom Center for Energy für seinen herausragenden Beitrag zur nachhaltigen Wasserstoffproduktion. In seinem prämierten Poster präsentiert er eine wegweisende Lösung für eine der zentralen Herausforderungen der Protonenaustauschmembran-(PEM)-Elektrolyse: die Abhängigkeit von teuren und seltenen Platinmetallen – insbesondere Iridium.
Mit einem innovativen Verfahren gelingt es Martin, den PGM-Verbrauch drastisch um bis zu einem Faktor 10 zu senken - ein wichtiger Schritt zur Kostensenkung und Ressourcenoptimierung. Darüber hinaus ist das Herstellungsverfahren skalierbar und in der Lage, ultradünne, nanostrukturierte Katalysatorschichten herzustellen. Trotz des deutlich geringeren Materialeinsatzes überzeugen diese durch hohe Effizienz und Stabilität.
Diese bahnbrechende Arbeit legt den Grundstein für eine skalierbare, kostengünstigere und umweltfreundlichere PEM-Elektrolysetechnologie – und eröffnet gleichzeitig neue Anwendungsmöglichkeiten in verwandten Bereichen wie der Brennstoffzellentechnologie.
Zweiter Platz: Miniaturisierter Quantendetektor für Quantenkommunikation
Emmily Zaiser aus dem Center for Digital Safety & Security erreichte den zweiten Platz mit einem kompakten, kostengünstigen und leistungsstarken balanced homodyne Detektor. Durch clevere Nutzung von Standardkomponenten ist dieser neue Detektor ideal für integrierte Systeme in Quantenkommunikation, Quantencomputing und Zufallszahlengeneration und ermöglicht eine breite technologische Skalierung.
Dritter Platz: Kanal-Emulator verbessert Zuverlässigkeit von V2X-Technologien
Anja Dakić, ebenfalls aus dem Center for Digital Safety & Security, überzeugte mit ihrem Kanal-Emulator, der Funkverbindungen zwischen Fahrzeugen unter Laborbedingungen realitätsnah simuliert. Dies ermöglicht zuverlässige Tests der Vehicle-to-Everything (V2X)-Technologien, reduziert aufwendige Praxistests und trägt wesentlich zu Verkehrssicherheit und effizienter Mobilität bei.
Spin-offs als Treiber für technologische Innovation und wirtschaftlichen Erfolg
„In den letzten Jahren haben wir am AIT sieben Spin-offs erfolgreich gegründet, zwei allein im letzten Jahr, weitere sind in konkreter Vorbereitung“, erklärt Svejkovsky. „Unsere Spin-off-Themen reichen von Life Sciences über digitale Plattformökonomie bis hin zu innovativen Lösungen für Stadtentwicklung und Infrastruktur. Dieses Spektrum verdeutlicht, wie anwendungsnah und breitgefächert unsere Forschung ist.“
Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Spin-offs seien vor allem Kooperationen mit Universitäten, Förderagenturen, Inkubatoren und Industriepartnern. „Wir schaffen gezielt Netzwerke, um den Übergang von Forschung zur wirtschaftlichen Umsetzung optimal zu gestalten und langfristig erfolgreiche Geschäftsmodelle aufzubauen. Dieses vernetzte Vorgehen ist essenziell, um Innovationen aus dem AIT heraus wirksam und skalierbar am Markt zu etablieren“, so Svejkovsky abschließend.