Am 13.Oktober 2025 nahm das AIT Austrian Institute of Technology das modernste Wärmepumpenlabor Österreichs im Rahmen einer feierlichen Eröffnung in Betrieb und setzt damit einen wichtigen Impuls für die Dekarbonisierung des Wärmesektors. Auf Hightech-Prüfständen können Wärmepumpensysteme mit bis zu 100 kW Heizleistung unter realitätsnahen Bedingungen getestet werden. Das neue Labor bietet Kund:innen aus der Industrie und Partner:innen aus der Forschung ideale Voraussetzungen für die Entwicklung und Optimierung effizienter Systeme. Das AIT unterstreicht damit seine zentrale Rolle in der Entwicklung neuer Technologien und stärkt das Innovationsökosystem von Forschung und Industrie in Österreich.
Peter Hanke, Bundesminister Innovation, Mobilität und Infrastruktur:
„Wärmepumpen sind eine zentrale Technologie für die Wärmewende und damit für das Erreichen unserer Klimaziele. Einrichtungen wie das neue Wärmepumpenlabor des AIT leisten einen wichtigen Beitrag, um heimische Innovation zu fördern, die Industrie zu stärken und Österreich als Vorreiter bei nachhaltigen Energietechnologien international zu positionieren. Das AIT ist ein strategischer Wegbereiter und ermöglicht mit seiner einzigartigen Forschungsinfrastruktur Entwicklung und Spitzenforschung auf internationalem Niveau.“
Brückenschlag zwischen angewandter Forschung und industrieller Umsetzung
„Mit dem neuen Wärmepumpenlabor schaffen wir eine Infrastruktur, die den Brückenschlag zwischen angewandter Forschung und industrieller Umsetzung perfekt ermöglicht. Mit einer Investition von rund drei Millionen Euro setzen wir ein klares Zeichen für den Ausbau exzellenter Forschungsinfrastruktur. Erstklassige Labor- und Testeinrichtungen sind eine zentrale Grundlage für erfolgreiche Kooperationen mit der Industrie und mit Forschungspartnern in ganz Europa.“, freut sich die Dreier-Geschäftsführung des AIT mit Brigitte Bach, Andreas Kugi und Alexander Svejkovsky.
Thomas Fleckl, Leiter der Abteilung für nachhaltige thermische Energiesysteme am AIT:
„Die neue Laborinfrastruktur kombiniert modernste Prüfstände, Simulationen und Messmethoden und ermöglicht damit die Entwicklung, Qualitätssicherung und Optimierung zukünftiger Wärmepumpengenerationen. Das Labor erlaubt Tests bis 100 kW Heizleistung für Anwendungen im gewerblichen und großvolumigen Gebäudebereich, unterstützt Luft als dominierende Wärmequelle, verfügt über modernste Schallmessausstattung und ist für alle relevanten Kältemittelklassen – einschließlich brennbarer Kältemittel – ausgelegt.“
Wärmepumpentechnologien als Schlüsseltechnologie der Energiewende
Wärmepumpen gelten heute als Schlüsseltechnologie der Energiewende: Sie erfüllen alle Kriterien erneuerbarer Energien, nutzen verfügbare Umweltwärme hocheffizient und sind angesichts knapper werdender Ressourcen unverzichtbar für eine nachhaltige Wärmeversorgung. In vielen europäischen Ländern sind Wärmepumpen bereits die meistverkaufte Heizungstechnologie – ein Trend, der durch den steigenden Komfortbedarf und den zunehmenden Kühlbedarf infolge des Klimawandels weiter verstärkt wird. Ob im Neubau oder in der Sanierung, in Einfamilienhäusern oder großvolumigen Gebäuden – Wärmepumpen bieten in allen Größenordnungen hohe Effizienzpotenziale.
Österreich spielt zusammen mit den nordischen Ländern in Europa eine Führungsrolle im Wämepumpenbereich und verfügt über eine starke Hersteller- und Forschungslandschaft, die sich in einem intensiven globalen Wettbewerb behauptet. Die neue Laborinfrastruktur ist für Industriekunden essentiell, um innovative Komponenten und Wärmepumpen zu entwickeln und zu testen.
Zahlen, Daten & Fakten im Überblick
Das Wärmepumpenlabor wurde mit einer Bauzeit von 12 Monaten im Oktober 2025 und einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro fertiggestellt. Das Labor bietet Prüfstände für Geräte bis 100 kW Heizleistung und deckt damit insbesondere den wachsenden Markt im gewerblichen und großvolumigen Gebäudebereich ab. Im Fokus stehen Luftwärmepumpen – die mit Abstand marktstärkste Technologie –für alle relevanten Kältemittelklassen, einschließlich brennbarer Kältemittel. Zur Ausstattung zählen zudem Einrichtungen zur Schalloptimierung, die Möglichkeit zur dynamischen Betriebsweise in Kombination mit Simulationsmodellen.
Einblick in die Forschung: Projekte zur Entwicklung von Wärmepumpentechnologien
Mit rund 25 Jahren Erfahrung und mehr als 700 getesteten Wärmepumpensystemen zählt das AIT zu den führenden europäischen Forschungsinstitutionen auf diesem Gebiet. Im Fokus steht die Weiterentwicklung effizienter, klimafreundlicher Wärmepumpentechnologien – von der Gebäudetechnik bis hin zu vernetzten Energiesystemen.
Das Projekt Gasthermenersatz arbeitet an Lösungen, wie fossile Gasthermen in Mehrparteienhäusern künftig durch nachhaltige, kompakte und schalloptimierte Wärmepumpensysteme ersetzt werden können. Der Ansatz ermöglicht den schrittweisen Umstieg pro Wohnung – ohne Eingriff in andere Einheiten – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des großvolumigen Wohnbaus. https://www.ait.ac.at/themen/efficient-buildings-and-hvac-technologies/projekte/gasthermenersatz
Das gemeinsame PhD-Programm HEAPNOSYS („Heat Pumps as the driver of Intelligent Energy Systems“) mit der KTH Schweden fokussiert sich auf Innovationen im Bereich der Gebäudeheizung und -kühlung in dicht besiedelten städtischen Gebieten. Es verbindet Grundlagenforschung mit angewandter Entwicklung – von prototypischen Wärmepumpensystemen bis zu innovativen Methoden zur Bereitstellung digitaler Dienste für Wärmepumpensysteme – und trägt so entscheidend zur technologischen Exzellenz und Innovationskraft in diesem Zukunftsfeld bei.
APA-Fotogalerie zur Eröffnung: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39564
Die Wärmepumpenforschung am AIT umfasst Wärmepumpen für Wohnhäuser und Gewerbegebäude, aber auch Industrieanlagen bis hin zu Anlagen für Wärme- und Kältenetze. Weitere Informationen: https://www.ait.ac.at/loesungen/waermepumpen-kaeltetechnik